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Test: Jeep Wrangler Rubicon 4xe

Test: Jeep Wrangler Rubicon 4xe

Daniel Kusnierz |


Vernunft ade, hallo Verlangen: Das Auto, das Man(n) nicht braucht, aber begehrt

Mit 380 PS Systemleistung und knapp 2,4 Tonnen Leergewicht durch die weiße Winterlandschaft – wir sind die neue hybride Unvernunft von Jeep gefahren.

Wer bisher am elektrischen Automobilzeitalter zweifelte, wird nun durch den Jeep Wrangler 4xe eines Besseren belehrt, obwohl das Fahrzeug mehr eine Hommage an die Vergangenheit als ein echter Schritt in die Zukunft zu sein scheint. Dieser rollende Stahlkoloss von Jeep markiert nicht nur den Übergang zum Elektroantrieb, sondern auch das Festhalten an traditionellen Offroad-Werten, die in der heutigen Zeit für die meisten eher unpraktisch erscheinen.

Einer der Letzten

Heutzutage fährt gefühlt jeder zweite Mensch einen SUV, weil man bequem geworden ist und gerne hoch sitzt. Der Jeep ist aber anders, denn er ist einer der fast ausgestorbenen Sorte, ein waschechter Geländewagen. Während der Standard-SUV bei 30 cm tiefen Lachen aufgibt, schiebt sich der Wrangler durch bis zu 76 cm tiefes Gewässer, ohne die Sorge, einen Wasserschlag zu erleiden.

In allen Belangen „anders“

Der Wrangler 4xe, der in seiner Bauweise traditionelle Offroad-Fähigkeiten mit moderner Elektrotechnik kombiniert, bleibt ein Nischenprodukt. Jeep verzichtet hier auf den bei anderen PHEVs üblichen reinen E-Motor-Antrieb der Hinterachse. Stattdessen wird dieser in das Hauptgetriebe integriert, was die Geländegängigkeit erhöht, da der Elektromotor somit in der Gelände-Übersetzung mehr Drehmoment aufbauen kann.

Kleiner Motor mit großem Durst

Die Größe ist rein auf den Hubraum bezogen, denn mit über 270 PS aus 2 Litern Hubraum, hat er mehr als ausreichend Leistung, jedoch auch ausreichend Durst. Laut WLTP ist der Rubicon dank Offroad-Bereifung mit 4,1 L angegeben, wobei der Sahara bei gleicher Leistung und „normalen“ Reifen nur 3,6 Liter benötigt. Gibt man den, mit dem E-Motor kombinierten, 380 Pferden etwas Auslauf, dann genehmigt sich der Wrangler im Durchschnitt gerne 12 Liter aufwärts pro 100 Kilometer.

Moderner Kult

Der Jeep scheint sich nicht zwischen der nostalgischen Offroad-Welt und der modernen Elektrotechnik entscheiden zu können. Alt bekanntes, rustikalisches Design mit abnehmbaren Türen und umklappbarer Windschutzscheibe? Ja, bitte! Moderner Hybrid-Antrieb mit allmöglichen elektrischen Unterstützungen? Ebenfalls, ja bitte!

Kleine Zielgruppe mit viel Begeisterung

Features wie Achs-Differentialsperren und größere Geländebereifung sind beeindruckend, aber in urbanen Gebieten eher sinnbefreit und daher kommen wir zur finalen Frage: Für wen ist er geeignet? Für jedermann, dem ein Jimny zu schmächtig ist und eine G-Klasse zu schade fürs Gelände ist. Natürlich sollte man auch etwas betucht sein, denn bereits die alltagstauglichere „Sahara“ Edition startet bei 82.290 € und für die abgehärtete Offroad-Variante „Rubicon“, muss man 3.000 € mehr hinlegen.